Die ersten Jahre des neuen Jahrtausends
Das neue Jahrtausend begann für den Musikverein Thurnau mit einer entscheidenden Weichenstellung. Im Jahr 2000 konnte der damals 33-jährige Bad Bernecker Manfred Grabolle als neuer Dirigent gewonnen werden – ein absoluter Glücksgriff, wie sich schon bald zeigen sollte. Der ehemalige Registerführer und diplomierte Musiklehrer, in Insiderkreisen auch als Bolle Piton oder eine Hälfte des Duos Bolle und Schatz bekannt, verstand es glänzend, die zumeist noch sehr jungen Musiker zu führen und zu Höchstleistungen zu animieren. Seine Bewährungsprobe bestand Grabolle bei der Einweihung des Unteren Hofes des Thurnauer Schlosses im August 2001, als das Orchester des Musikvereins mit einem anspruchsvollen Programm über 500 Besucher zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss. Die Thurnauer Schlosskonzerte waren geboren, sie sind nach nunmehr vier Jahren nicht mehr aus dem örtlichen Veranstaltungskalender wegzudenken und gehören schon genauso zur festen Tradition wie das Maiblasen oder die Herbstkonzerte. Enge Verbindungen bestehen seit dem Jahr 2000 auch zur süditalienischen Stadt Positano. Sowohl in Positano, als auch in Thurnau wurden die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet – und immer mittendrin, statt nur dabei die Mitglieder des Musikvereins Thurnau und des Musikvereins Franco di Franco aus Positano. Unvergessen wird den Teilnehmern das große Partnerschaftsfest im September 2000 in Thurnau bleiben, als der hiesige Musikverein die italienische und die Gäste die deutsche Hymne intonierten und man anschließend gemeinsam den passenden Marsch „In Harmonie vereint“ schmetterte. In den Jahren 2001 (damals am Morgen nach dem Herbstkonzert) und 2002 reisten Musiker aus Thurnau in den Herbstferien in die Partnerstadt an der Amalfiküste, viele Freundschaften entstanden, mittlerweile wurde ja auch ein Partnerschaftsverein gegründet.
Der Musikverein im Jubiläumsjahr
Der Musikverein Thurnau hat im Jubiläumsjahr 2005 exakt 305 Mitglieder, davon sind nicht weniger als 96 Aktive und sieben Ehrenmitglieder. Das umfangreiche Jubiläums-Programm begann für den Musikverein Thurnau bereits am 9. Januar mit einem Kirchenkonzert in der überfüllten St. Laurentiuskirche. Ein weiterer Höhepunkt im bisherigen Jahresverlauf war die Verleihung der Pro-Musica-Plakette. Der bayerische Kunstminister Dr. Thomas Goppel überreichte die hohe Auszeichnung am 13. März in Bad Kissingen an Vorsitzenden Walter Hofmann, seine Stellvertreterin Iris Müller und an Festleiter Jürgen Männche. Eine Premiere feierte der Musikverein am 24. April im Kutschenhaus des Schlosses: Erstmals gestalteten sämtliche Nachwuchsmusiker ein großes Frühjahrskonzert, das die bislang üblichen Vorspielnachmittage ersetzte. Natürlich ließen es sich die Aktiven des Musikvereins auch im Jubiläumsjahr und trotz des ganzen Fest-Vorbereitungs-Stresses nicht nehmen, die Thurnauer Bürger am 1. Mai wie alle Jahre musikalisch zu wecken. Wenn die Jubiläumsfeier vorbei ist, bleibt keine Zeit, sich groß auszuruhen, denn weitere Highlights folgen: das Schlosskonzert im August, das Herbstkonzert, das mit einem Ehrenabend verbunden wird, und – am 26. Dezember – ein Abschluss-Gottesdienst mit musikalischer Begleitung in der katholischen Kirche St. Marien.
Der Musikverein Thurnau ist also nicht nur für das Jubiläumsjahr, sondern auch für die Zukunft bestens gerüstet. Hier macht es einfach Spaß, Musik zu spielen.